POWERMETAL.DE
JACOBS MOOR – The Evil In Me (EP)
Gelungene Vorstellung der Österreicher
Die Resonanz auf das Debüt „All That Starts“ war nicht nur in der Heimat überaus positiv, der abwechslungsreiche Metal der österreichischen Formation wurde nahezu überall ausschließlich freudig in Empfang genommen. Um nicht ebenso schnell wieder in Vergessenheit zu geraten, liefert das Quintett eine EP, auf der neben zwei brandneuen Titeln auch einige Nummern des Erstlings in rohen Live-Versionen zu hören sind. Mit dabei ist mit Ritchie Krenmaier übrigens auch ein verdienter Recke der rot-weiß-roten Szene, der als Frontmann unter anderem auch schon bei SURRENDER, BIG HEAT und STYGMA(TA) IV mit seiner charismatischen Stimme für Furore gesorgt hat.
Wie schon auf dem Debüt, ist Ritchies Beitrag ein nicht unerheblicher und selbstredend hat sich auch an der stilistischen Vielfalt der Band nichts geändert. Im Vergleich zum früheren Schaffen des gebürtigen Oberösterreichers agiert JACOBS MOOR jedoch deutlich heftiger, ebenso ist seine Stimme über weite Strecken um einiges aggressiver als früher. Nachzuvollziehen auf imposante Weise im eröffnenden Titelsong dieser EP, in dem Ritchie seine bislang wohl aggressivste und bissigste Performance überhaupt liefert und auf garstig-derbe Weise kreischt und schreit.
Dieser Mehranteil an Brachialität ist aber dennoch nur Beiwerk, denn das Fundament von JACOBS MOOR ist in erster Linie Prog Metal, der sowohl Zutaten aus dem Power Metal wie auch aus dem Thrash intus hat. Nicht zuletzt dadurch erweist sich ‚The Evil In Me‘ bei aller zwischenzeitlicher Heftigkeit als einprägsame, Hook-dominierte Metal-Komposition, die sich auf Anhieb ins Gedächtnis einprägt. Nicht minder zugänglich kommt auch das etwas getragener intonierte, dezent verspielte und von der Atmosphäre an heftigere THRESHOLD erinnernde ‚Away‘ aus den Boxen.
Keine Ahnung, ob diese beiden neuen Tracks einen Vorgeschmack auf den zweiten Longplayer darstellen, als überaus gelungen sind jedenfalls beide Tracks zu bezeichnen. Übrigens: Auch wer das Debüt bislang noch nicht kennt, erhält mit dieser EP einen guten Überblick, schließlich gibt es einige der Tracks davon, die bei der CD-Release-Show im „Alten Schlachthof“ in Wels im April 2014 mitgeschnitten wurden, als Bonus-Teil dieser EP zu hören.
Eine deftige Version des zugleich brettharten, aber dennoch melodischen ‚Between The Lies‘ macht (nach dem atmosphärischen Intro ‚Moor‘) den Anfang und lässt auf Anhieb erkennen, dass die Band auch live überaus tight agiert. In dieser Tonart geht es logischerweise auch weiter, zunächst mit dem absolut hitverdächtigen Ohrwurm ‚Faceless Man‘, das von den Gesangsmelodien her etwas an den alten BIG HEAT-Track ‚Tears Of Sahara‘ denken lässt. Danach wird der Hörer mit dem zunächst an härtere DREAM THEATER gemahnenden, in weiterer Folge zu einem brachialen Riff-Monster in feister MORGANA LEFAY-Machart mutierenden ‚Unfound‘ förmlich niedergeschmettert.
Das mit einem Modern Metal / Neo Thrash-Anstrich versehene, auf Anhieb in die Kniegelenke abzielende ‚The Truth‘ beendet die Vorstellung der wohl momentan hoffnungsvollsten Truppe der Alpenrepublik. Wär‘ fein, wenn sich die Formation damit zumindest einigermaßen etablieren könnte und nicht ein ähnliches Schicksal erleiden muss wie Ritchies frühere Formation(en).
Walter Scheurer, 28.11.2015 | 08:15
fm5.at freies magazin (Austria)
Power Metal in seiner ursprünglichsten Form: Die österreichische Band Jacobs Moor legt mit“All That Starts“ ein gelungenes Debütalbum hin!
Bereits 2010 formierte sich die Band Jacobs Moor um Richard Krenmaier (Vocals) und Rainer Lidauer am Schlagzeug: Nun liegt endlich das langerwartete Debutalbum der Band mit dem Titel All That Starts vor ,und man hört es den Songs richtiggehend an, dass die Musiker sich bewusst die Zeit nahmen, die Stücke in aller Ruhe reifen zu lassen und eine Schnellschussaktion mit unausgegoren Songmaterial zu vermeiden.
Frontmann Richard Krenmaier ist den heimischen Metalfans natürlich u.a. durch sein Mitwirken bei der großartigen Band Stygma IV ein Begriff, und Parallelen zu dieser Kombo sind durchaus gegeben: Denn auch Jacobs Moore sind dem Heavy Metal in seiner ursprünglichen Ausrichtung durchaus zugetan, gleichzeitig aber auch progressiven Spielarten des Schwermetalgenres keineswegs abgeneigt, agieren aber weitaus thrashlastiger aber auch zeitgemäßer als genannte Kombo.
Schon beim Opener „Between the lies“ knüppelt die Band munter und erbarmungslos drauflos, ohne dabei aber auf die Einbindung von großartigen Melodien zu verzichten und auch der Chorus setzt sich in Windeseile in den Gehörgängen fest. Etwas gediegener rockt dann der nächste Track namens „Faceless“ durch die Boxen, wobei Jacobs Moor stets gekonnt die richtige Balance zwischen melodiösen Passagen und heavy Parts schaffen. Neben den großartigen, da sehr gefühlvoll und variantenreich eingesetzten Vocals von Frontmann Richie Krenmaier lebt der Sound von Jacobs Moor auch sehr stark von der gekonnten Gitarrenarbeit in Form von bezaubernder Soli und jede Menger knackigen Riffs.
Versucht man den Sound von Jacobs Moor stilistisch bestmöglich einzugrenzen, so kommt mir persönlich am ehesten der Begriff Power Metal amerikanischer Prägung in den Sinn, und zwar in seiner ursprünglichen Bedeutung, d.h.bedeutender roher und kraftvoller als Vertreter des klassischen Heavy Metals, aber beileibe nicht so erbarmungslos brachial wie der Sound von Thrash-Ikonen ala Slayer. Wobei Jacobs Moor sich ihre Inspirationen nicht nur beim Liedgut alter Szenehelden einholen, sondern freilich auch bei neueren Exponenten des Metalkosmos aneignen, und bestrebt waren, ein möglichst facettenreichen Album mit großer stilistischer Bandbreite zu schaffen: So finden sich auf All That Starts auch eine gelungene Ballade (Titelstück) , klassischer Heavy Metal-Stoff ala „Jaded“, aber auch jede Menge Stücke, die die ungestüme Marschrichtung des Thrash Metal mit den Annehmlichkeiten des True Metals erfolgreich verbinden.
Fazit: Gelungenes Debutalbum einer Band, da auch Sound und Artwork zu überzeugen wissen, der von Herzen mehr Aufmerksamkeit sowie ein Plattenvertrag zu wünschen ist.
Thomas Hutterer, 22. Februar 2015
Sea of Tranquility (USA)
Austrian metal group Jacobs Moor are described as a „mix of progressive, traditional heavy, power and thrash metal“ and with a melodic and modern component. Hardly surprising as their Facebook page lists Machine Head, Devil Driver, Leprous, Slayer, Testament, Judas Priest, Iron Maiden, Dream Theater, Pantera, Lamb Of God as bands they are fond of. Though you would would be searching hard to find a great deal of direct comparisons. That range of styles have been taken on board and moulded into something else, the results can be heard on their album All That Starts a debut release with a rather catchy gathering of songs.
While Jacob’s Moor don’t overplay, they regularly demonstrate their musical chops without taking it too far allowing the songs to flow effectively and sink their hooks in. Of course they need a vocalist who can really mix it up and Richard Krenmaier formerly of the power metal group Stygma IV is a great fit, with appealing clean vocals to his more aggressive input.
The calming sounds and music of „The Moor“ don’t hang around for long, then „Between The Lies“ introduces some express guitar work as Jacob Moor’s music hits hard. The bass work on the edgy groover „Faceless Man“ and elsewhere grabs your attention in a good way, and it’s great to hear that this instrument hasn’t been neglected. „Unfold“ is a standout number I really like the dark and powerful feel of this excellent slower track. „Jaded“ is probably the catchiest song on All That Starts and would make a great single as Jacob’s Moor could have a potential hit with this endearing melodic modern metal tune. Jacobs Moor close out with „Final Sound“ and some of their thrashiest input is on this track as it’s full steam ahead or so it seems at first, when once again Jacobs Moor aren’t fixated on the one style as the band add others. Jacob’s Moor’s All That Starts is quite the entertaining package, this is a band that you should keep an eye out for.
Added: December 21st 2014 Reviewer: Scott Jessup Score: 4/5
Metalglory (Germany)
Eine Power Metal Band, aus unserer Nachbar-Republik Österreich, schickt sich an die Power Metal Szene zu bereichern und ja, vielleicht sogar zu erobern.
Gut, ganz so einfach ist es dann nun auch wieder nicht mit Jacobs Moor, der Band um den ehemaligen Stigma IV Sänger Richard Krenmaier. Gegründet 2010, schickte man bereits im Frühjahr 2014 das hier besprochene Debüt „All That Starts“ ins Rennen um die Gunst der Fans.
Die Hauptausrichtung der Wiener ist zwar eindeutig im Power Metal zu finden, das Trio scheut sich aber nicht auch andere Stilrichtungen in ihrem Sound zuzulassen. So wird das ein oder andere Riff auch schon mal Death Metalisch angehaucht („Between The Lies“) und auch ein leichter Hang zum Progressiven ist immer wieder zu vernehmen. Die Gitarrenarbeit und das präzise Drumming bilden dabei das Grundgerüst der Songs, welches dann durch präsenten, aber nicht aufdringlichen, Bass und den variablen Gesang von Richard komplettiert wird. Auch ein gewisser Groove, in Verbindung mit viel Melodie(„Faceless Man“), lässt sich vernehmen.
Das Spektrum der Österreicher deckt vom treibenden Riffmonster über melodische Eingängigkeit, Aggressivität, Gefühl und anteiliger Progressivität(„Jaded“) fast alles ab, was modernen Metal ausmacht. Selbst einen Hauch Core findet sich immer wieder mal ein. Durch die Einflüsse der verschiedenen Stile, ist das Album natürlich auch sehr abwechslungsreich gestaltet, was selbst den xten Durchlauf nicht langweilig werden lässt. Neben dem variablen Songwriting, werden die Nummern immer wieder mit Breaks und Tempowechseln aufgelockert.
Auch beim Gesang kommt dieses Markenzeichen, zumindest sollte dies eines werden, wenn sie so weiter machen, zum Zuge. Man hört hier neben typischen, kräftigen Power Metal Vocals auch schon mal die ein oder anderen leicht Core-lastigen Schreie(„New Tomorrow“) oder mit viel Gefühl vorgetragenen Gesang. Letzterer kommt vor allem im Titelsong, der schönen Ballade „All That Starts“, zum Tragen. Ich persönlich hätte jetzt zwar den „aggressiven“ Part in der Nummer weggelassen; nicht dass das musikalisch nicht passen würde, dem ist bei weitem nicht so, aber mir geht ein wenig der „zerbrechliche“ Charme der Nummer verloren. Nichtsdestotrotz ein absolutes Highlight der Scheibe!
Das in Eigenregie entstandene Album(das Label kam erst später) überzeugt zudem mit einer sehr guten Produktion, die dem Ganzen einen amtlichen Druck verpasst und alles entsprechend in Szene setzt.
Fazit: Jacobs Moor liefern ein Sau-starkes Debüt ab und überzeugen mit einem sehr variablen Songwriting, Eingängigkeit und dementsprechenden Abwechslungsreichtum. Druckvolles Drumming, starke Rhythmus-Abteilung, feine Leads und Soli und ein Aussagekräftiger Gesang, lassen ein Album entstehen was sich über Wochen nicht totdudeln lässt. Hier gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung, ohne wenn und aber! Eines der stärksten Debüts die ich je gehört habe, welches nur knapp am Referenzwerk vorbeischrammt. 9,5/10 Punkte
Anspieltipp: Alles! meine Favs; Between The Lies, Faceless Man, All That Starts
9.5 Punkte von gelal (am 11.12.2014)
Rock Area (Poland)
The original review in polish can be read on the Rock Area website
Here is the english translation:
The Austrian band Jacobs Moor and their new album „All that starts“ can surprise in many ways, and may appeal to the fans who like different styles of metal music. It is very melodic, both instrumentally and vocally. The melody, the incredible speed and the brutal sound are combined in a very sophisticated manner. If I had to somehow summarize the debut style, I would say that on the one hand it can be defined as a civilized thrash and on the other as a modern heavy metal. Coming back to the vocals, one must say that Richard Krenmaier feels great the melody and the lyrics, his signing along with the screaming fits very well the songs […]
[…] The band uses a great combination of rhythm and percussion – the guitar sounds perfect together with the drums. The songs are very variable, starting sometimes as a ballad, developing further in many other styles and directions (using a violin seemed surprising but great to me). It is heavy, it is emotional, it has a cool sound. My favorite track is definitely „New Tomorrow“… because it is a quintessence of style and a perfect representation of the album. […]
[…] A few choruses knock your head after the first hearing, and the listener is willing to sing the themes again and again and to shout together with the band. If you do not limit yourself with the music of your favorite bands and are eager to open something new – we invite you to go few hundred kilometers southwest. […] This market is not far away, however still not really well known to us and has some hidden gems. One of them is Jacobs Moor. The group was founded by experienced musicians [(Richard Krenmaier – Ex-Stygma IV, Rupert Träxler and Stephan Först – Circle of Illusion)], but brings a lot of freshness and energy.
Damn good stuff!
8/10
Piotr Spyra, Dec 1st, 2014
Metal Temple (USA/Israel)
Austrian band JACOBS MOOR started in 2010, and the only familiar musician in the mix to my eyes and ears is vocalist Richard Krenmaier – who used to be a part of the band STYGMA IV. “All That Starts” is their debut full-length album, straddling the lines of Power/Progressive Thrash Metal in a Modern manner. What this means for the listener is occasional forays into that down-tuned, semi-staccato like guitar attack, yet put in more of a Power framework as there are triplet and off-time measures put into place.
Where the band succeed in engagement for me is the flair for added Progressive nuances – something as simple as a little bass heroic lift during the instrumental section for “Unfound” or layered guitar play through “New Tomorrow” that moves beyond the expected aggressive riffs and vocals. The triplet and gallop factor brings up a lot of BRAINSTORM, IRON MAIDEN and ICED EARTH influence, but probably filtered through a Thrash parameter, especially in terms of the up tempo, double bass drumming from Rainer Lidauer. Lead breaks alternate between shred efforts and bluesy, more restrained picking- another feather in the band’s cap.
Alternately, a lot of the quick hitting stomp factor that you hear on “Jaded” or “Between the Lies” comes from a current MACHINE HEAD or LAMB OF GOD perspective, which also gives Richard a chance to alternate between clean parts that rival Eric A.K. or Russ Anderson and screams that are in the typical Modern Metal mold. One song that didn’t meet approval is “Faceless Man” – the obvious ‘hey’ background vocals and simplified groove just seem too obvious for a band with this much talent.
By the time the 8:27 closer “Final Sound” finishes- literally throwing every riff and tempo change in the JACOBS MOOR playbook at you – you get the feeling that this European group are already a few steps ahead of the pack. “All That Starts” isn’t your prototypical Thrash album – so those that need a little Power/Progressive aspect along with keeping certain parts of their sound current, this could be a sleeper hit in your collection.
8/10
by Matt Coe at 03 December 2014, 9:20 PM
Monkey Castle Rock (Germany)
So ganz einfach ist es mit „All That Starts“, dem ersten Album der Österreicher Jacobs Moor nicht.
Stilistisch mischt man viele Elemente, eine flüssige Nachvollziehbarkeit erschließt sich bei ersten Hören nicht direkt. Nun gibt es aber ja immer wieder Alben, die mit der Zeit und mehrmaligem Hören wachsen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß „All That Starts“ genau solch ein Album ist.
Denn…zum einen hat man mit Richard Krenmaier (ehemals Stygma IV oder auch mal Stygmata oder Stygma genannt) einen namhaften und formidablen Sänger in den Reihen. Zum anderen besitzt die Instrumentalfraktion ebenfalls einiges an Ehrfahrung im Musikzirkus und somit hörbar ausgiebiges Können.
Eröffnet man die Platte mit dem Intro „Moor“ noch mystisch vielversprechend, verwundert die moderne musikalische Ausrichtung des folgenden „Between the Lies“ um so mehr. Hier wird beinahe metalcore-lastig gescreamt und mit alternativen Sounds experimentiert. Kann man dem melodischen Refrain noch etwas abgewinnen, wirken die Screams irgendwie halbgar und nicht so recht passend.
Glücklicherweise wird’s danach besser. „Faceless Man“ besitzt zwar auch den ein oder anderen Scream, aber der Song kommt wesentlich progressiver rüber und wirkt melodie-orientierter, so daß die tolle Stimme von Richard erstmals voll zur Geltung kommt.
Richtig stark dann „Unfound“. Tolle Gitarrenmelodien, noch einen Tacken mehr progressivere Parts und Richard’s Vocals, wie man sie sich wünscht. Hinzu kommt ein toller Songaufbau und ein stimmiger Refrain. Dies ist beispielsweise ein Song, welcher bereits nach dem zweiten hören wächst. Letztendlich werden in den mehr als 6 Minuten modernere Sounds nicht komplett ausgeschlossen, aber in sich wirkt alles mehr traditionell, wie gesagt mit hoher progressiver Schlagseite. Starker Titel !
Um einiges thrashiger geht es zu bei „The Truth“. Zumindest gesanglich. Der angetippte Gitarrenlauf wirkt irgendwie witzig und generell fehlt etwas der rote Faden. Gegen die Songidee ist grundsätzlich nichts zu sagen, mir persönlich ist der Track aber 3 Minute zu lang.
Da kommt der Titelsong gerade recht. Halb-balladeske Nummer mit herrlichen Vocals und klasse Refrain. Die ein oder andere Violine bringt sich mit ein und verleiht dem Song eine weitere Note, die gut dazupasst. Zwar wird man zwischendurch mal härter und ein Gitarren-Solo Duell feuert ein paar Salven ab, der Gesamteindruck einer ruhigeren Nummer bleibt dennoch erhalten.
Viel ändert sich auch mit dem Rest des Albums nicht. Teils thrashig („New Tomorrow“), dann wieder die schnellere Progmetal-Schiene („Last Remaining Light“). Alles mit viel Kompetenz vorgetragen, aber ohne sofortigen Ohrwurm-Charakter.
Obwohl, wenn es einen Song gibt, der recht flott ins Ohr geht, ist dies „Jaded“. Mit der melodischste Song des Albums, erneut mit tollem Refrain gesegnet. Obwohl sich zwischendurch manch Passage eingeschlichen hat, beispielsweise ein Spoken Word Part, der den Songfluss bremst.
Ich denke, man muß dem Werk von Jacobs Moor ein paar Durchläufe gestatten, bis sich die Songs bei einem festsetzen können. Von ein paar meiner Meinung nach halbherzigen Nummern durchaus die Mehrheit derselbigen. Gerne hätte ich hinter den meisten Songs mehr Power gehabt und manches Mal mehr Eingängigkeit. Aber, wie bereits erwähnt, der Anspruch wächst im Leben immer mit der Nachhaltigkeit. Und das Album scheint mir dafür durchaus geeignet.
Bewertung: 7/10 Autor: Kerbinator, 27. November, 2014
Regazzi-Website für erregende Musik (Germany)
Ein echtes Knallbonbon aus Österreich erreichte mich vor einigen Tagen: Progressiver Power Metal der Spitzenklasse. Richard Krenmaier (Gesang), der ehemalige Frontmann der Band Stygma IV gibt sich die Ehre und teamt mit Johnny Sommerer (Gitarre, Bass und Cello) sowie Rainer Lidauer (Schlagzeug). Resultierend aus dieser Kollaboration entstanden Stücke, die es in sich haben – dazu gleich mehr – aber auch beim Schmieden neuer Pläne nebenbei gehört werden können. Der Sound ist sehr klar und modern ausgefallen, wobei die Musik, die häufig das Tempo variiert und teils regelrechte Hassbatzen absondert – Richard kann shouten wie ein junger Bulle und lässt öfter mal die wilde Sau raus – keinesfalls an New Metal erinnert. Vielmehr fabrizieren Jacobs Moor alte Metal-Schule im crispen Gewand. Johnny Sommerer ist eine Koryphäe an den Saiteninstrumenten; ich vermute, er hat seinen Job von der Pike auf gelernt. Bei Rainer weiß ich, dass er ein Studierter ist; aber keine Angst, er hat gewaltig viel Eisen im Blut – sein Häm(mer)-Komplex weist vorbildliche Werte auf und er ist ein echter Allrounder, egal ob Blast Beats oder Samba-Patterns gewünscht werden. Sehr geschmackvoll trommelt er sich durch die zehn Songs dieses Albums.
Besonders angetan haben es mir die Texte der meisten Kompositionen. (Wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass Menschen, die Heavy Metal als Musik für Hohlköpfe bezeichnen, durch eine solche Aussage ein beredtes Zeugnis über ihr eigenes Vakuum in der Ömme ablegen.) Auf der Band-Homepage kann man sich sämtliche Texte durch den Kopf gehen lassen. Sie sind mehrheitlich sozialkritischer Natur und handeln teilweise von den Mach(t)enschaften hinter dem Vorhang (z.B. „The Truth“ oder „New Tomorrow“).
Dazu fällt mir eine märchenhafte Geschichte ein: Es war einmal ein Einäugiger, der versuchte die hinters Licht geführten Menschen um ihn herum, die allesamt blind waren, ans Licht zu führen, aber je deutlicher er zu ihnen sprach, desto ärgerlicher wurden sie auf ihn, weil er das Nixraffenland, in dem sie sich häuslich eingerichtet hatten, in Frage stellte. So begannen die Blinden ihn auszugrenzen, teilweise ohne sich dessen bewusst zu sein. Da aber der Einäugige auf diese Weise nicht zum Schweigen gebracht werden konnte, suchten sie fieberhaft nach einer Lösung, wie sie ihre gestörte Ruhe wiedererlangen konnten und entwickelten schließlich einen Plan. Als der Einäugige eines Abends, nichts Böses ahnend, auf einer Bank, die wie alles andere auch privaten Kreditinstituten gehörte, lag und schlief, näherten sich drei der Blinden, die seinen Lieblingsplatz kannten, auf leisen Sohlen. Zwei packten den Einäugigen an den Schultern und der Dritte stach ihm sein sehendes Auge aus. „Wir Blinde sind alle Kämpfer für die Gleichheit unter den Menschen“, triumphierte der Stecher „und jetzt ist diese Gleichheit endlich wieder hergestellt.“ Und die Moral von der Geschicht: Viele ertragen die Wahrheit nicht und gehn hart mit ihr ins Gericht; sie kost mitunter das Augenlicht. Es lebe die Gleichheit der Blindfische!!! Wer unter Euch kein Blindfisch ist, der kaufe die Scheibe von Jacobs Moor, denn sie ist alles andere als Mist – sie geht sofort ganz gut ins Ohr.
Frank Bender, 23-11-2014
Metal Blaze (Austria)
Wenn ich nach all den Jahren, bei denen ich hier nun meinen Senf abgebe, eines gelernt habe, dann dass vor allem gerade in den Herbstmonaten eine wahre Welle an grandiosen heimischen Debütscheiben auf meinen Tisch landen. So nun auch bei den Wienern von Jacobs Moor, welche mir ihren Erstling „All That Starts“ zum sezieren bereitgestellt haben! (OK, VÖ Datum ist schon etwas länger her… ;-))
Die Band wurde 2010 gegründet, dass aber die einzelnen Mitglieder schon länger musikalisch aktiv sind, hört man hier sofort raus! Wenn ihr euch mal auf der FB Seite der Band die diversen musikalischen Einflüsse von Jacobs Moor anseht, gibt es einen bunten Genremix, welcher sich auch im Sound der Jungs integriert hat! Grob umschrieben ist der Stil der Band ein Hybrid aus Power, Thrash und Progressive Metal, welcher vor allem auf gute Gitarrenarbeit aufbaut. Passend dazu auch noch der Gesang von Richard Krenmaier (der war zuvor bei Stygma IV hinterm Mikro), welcher es mit seinem breiten Stimmspektrum schafft, den passenden Ton zur jeweiligen Atmosphäre der einzelnen Songs zu finden.
Fazit: Mit „All That Starts“ machen es einem Jacobs Moor echt schwer wirklich was zum meckern zu finden, da hier eigentlich alles passt… Naja dann würde ich sagen: Einfach reinziehen und genießen!
Rating: ★★★★☆ Autor: Deathman, Nov 6th, 2014
Heavy Metal Time Machine (USA/UK)
Self-produced by the band members themselves, „All That Starts“ is the full-length debut album from Austrian metal act Jacobs Moor. Founded in 2010 by Richard Krenmaier (Speed Limit, ex-Stygma IV, ex-Surrender, ex-Big Heat, Della Street), Johnny Sommerer and Rainer Lidauer (ex-Far Beyond Innocence, ex-Marcin Suder), with both the studio line-up for „All That Starts“ and the live line-up of this Vienna-based act listed below*, Jacobs Moor is another relatively new band whose sound and style covers many different genres. Influenced by the likes of Machine Head, Devil Driver, Leprous, Slayer, Testament, Judas Priest, Iron Maiden, Dream Theater, Pantera and Lamb Of God and being the benefactors of lead singer Richard Krenmaier’s all encompassing voice this Austrian stretches modern metal and progressive/melodic power /thrash metal into all kinds of unusual shapes! As dark and oppressive as the music might be at times (and also as gloomy as the band members themselves intended the art-work above to convey!) it’s also strangely illuminating making „All That Starts“ a record well-worth visiting from time to time. Available pretty much wherever fine music is to be found these days ( iTunes, Amazon, Spotify, etc), „All That Starts“ is a fine start for Jacobs Moor. Especially seeing as it does the band members and the metal community as a whole proud by offering up another much-needed soundtrack for this crumbling world for which we are all to blame…
* Jacobs Moor’s studio line-up included: Richard Krenmaier-vocals Johnny Sommerer-guitars, bass (except „Faceless Man“) and cellos Rainer Lidauer-drums
Along with the following guests: Werner Taus-bass on „Faceless Man“ Günther Maier-2nd guitar solo on „Final Sound“
Meanwhile the live band features: Richard Krenmaier-vocals Johannes Pichler-guitars Rupert Träxler-guitars Stephan Först-bass Rainer Lidauer-drums
• Labels: 2014, dark, Jacobs Moor, melodic power metal, modern metal elements that don’t suck, progressive power metal, thrash metal, Vienna
posted by Andy at 5:07 AM, november 05, 2014
Stormbringer – The Austrian Heavyzine (Austria)
Es gibt ihn – Metal aus Österreich. JACOBS MOOR geben mit ihrem Debut „All That Starts“ ein lautstarkes Lebenszeichen von sich. Eingespielt haben das Album drei Musiker, die in der Szene nicht unbekannt sind. Sänger Richard Krenmaier ist seit vielen Jahren aktiv und wurde als Sänger der Power-Metal-Band Stygma IV bekannt. Johnny Sommerer und Rainer Lidauer blicken ebenfalls auf eine langjährige Musikerkarriere zurück.
2010 fanden sie sich zusammen und haben in Eigenregie „All That Starts“ eingespielt. Für ihre ersten Live-Auftritte 2014 kamen noch Rupert Träxler und Stephan Först ins Boot. Das Songwriting ist geprägt von der Musik, die sie selbst gut finden: MACHINE HEAD, DEVILDRIVER, SLAYER, TESTAMENT, JuDAS PRIEST, IRON MAIDEN, DREAM THEATER, etc. Auf dem fertigen Werk tummeln sich deswegen zahlreiche Stücke mit Schwerpunkt Trash, Power und Progressive Metal.
Ihr eigener Stil ist eine Mischung daraus, abgerundet mit melodiöseren Passagen, aber grundsätzlich dominieren Double-Bass, gute Riffs bzw. Rhythmusgitarre und komplexe Solos. Richard Krenmaier liefert als Sänger eine ordentliche Bandbreite und bringt die Texte mit den dazupassenden Emotionen rüber, egal, ob es sich um einen eröffnenden Shout handelt, düstere Stimmung gefragt ist oder aufgrund der Lyrics eine weichere Stimme passt.
Als Opener wählte man das Instrumentalstück „Moor“. „Between The Lies“ fetzt umgehend mit Double-Bass, knallharten Riffs und dem Einstiegsschrei von Richie Krenmaier los. Eine gewisse Anlehnung an Slayer ist zu herauszuhören, Rhythmus- und Tempowechsel – vor allem beim Refrain – machen den Song aber eigenständig.
Als erste Single bzw. Video gibt es „Faceless Man“. Dafür hat man einen der besten Songs gewählt: super Rhythmus, tolle Gitarre und der Refrain mit „Hey“ lässt Live-Stimmung aufkommen bzw. man sieht schon die gereckten Fäuste vor der Bühne. „Unfound“ ist ein längeres Stück (über 6 Minuten) und die Gelegenheit wird genutzt, zu zeigen, wie man die Instrumente beherrscht. Besonders auffällig: das Gitarrensolo. “The Truth” ist erneut thrashig mit zwischendurch langsameren Tönen.
“All That Starts” ist eine schöne und gut gelungene Power-Ballade, die ihre soften und harten Passagen hat. Ab der Mitte ein wenig düsterer und mit jammernder Gitarre, aber garantiert einer der besten Songs auf dem Album. „New Tomorrow” holt einen wieder zurück in die harten Gefilde. Ebenso „Last Remaining Light”, das ebenfalls wieder über sechs Minuten dauert und lange Instrumentalparts aufweist (Solo-Gitarre, Double-Bass…)
“Jaded”, das ist ein Titel wo sich heute wohl die meisten wieder finden. Ein gelungener Text gepaart mit rockigerem Sound. Obwohl hier weniger Metal mitschwingt ist das Lied genau so intensiv wie die anderen (jaded = ausgepowert). Der „Final Sound“ ist der Final Song. Mit mehr als acht Minuten das längste Stück – noch mal die ganze Bandbreite an Instrumenten. Hart, laut, im Sinne der Klassiker von Metallica oder Pantera.
Fazit: JACOBS MOOR – das ist wieder mal Thrash/Power-Metal made in Austria. Von klassischem Metal über Thrash bis zur Power Ballade ist hier alles dabei. Gut gespielt, gut gesungen, gut gemacht. Und das Video kann sich ebenfalls sehen lassen.
Wertung: 3.5 von 5.0 Autor: Lady Cat (09. September 2014)
Earshot (Austria)
Nächstes Jahr im Herbst jährt sich der Split der Österreichischen Kult-Power-Metaller STYGMA IV (vormals MADDY CRUTCH, STIGMATA und STIGMATA VI). Danach war es erstmal etwas ruhig um die Mitglieder, doch mit CRIMSON CULT startete zuerst Günter Maier durch und kann bereits auf zwei anständige Alben zurückschauen. Nun beehrt uns aber auch Frontmann Richie Krennmaier, der mittlerweile auch bei SPEED LIMIT singt, endlich mit neuen Taten. Seine neue Band hört auf den Namen JACOBS MOOR, ist seit 2010 aktiv und präsentiert nun das Debüt „All That Starts“. Aufgenommen hat er das Teil gemeinsam mit Rainer Lindauer von FAR BEYOND INNOCENCE und Johny Sommerer, der neben der Gitarre auch Bass und Cello bediente, aber mittlerweile nicht mehr in der Band verweilte. Mittlerweile ist aber bereits Ersatz und mit Mitglieder von CIRCLE OF ILLUSION bzw. GLASS MOON bereits eine komplette Besetzung für die Bühne gefunden.
Nach einem schön in Stimmung bringenden Intro namens „Moor“, starten die Wiener mit „Between The Lines“ aggressiv mit knackigem Riffing und einem Shout, doch schnell wird es groovig, ehe man in den hymnischen Refrain schwenkt und erneut die Keule rausholt. Die Mischung aus thrashiger Rhythmik, heftigen Riffs und melodischen Parts zieht sich so oder so ähnlich durch das ganze Werk, verlagert den Schwerpunkt aber immer wieder gekonnt um nie langweilig zu werden. „Faceless Man“ ist im Anschluss dank melodischen Leads und tollem Refrain nämlich noch ein Stück eingängiger, bietet aber erneut den einen oder anderen Shout. Die Ohrwurmkrone erhält aber trotzdem das fast schon poppige, aber sehr gelungene „New Tomorrow“. Richie zeigt sich auf dem Album in bester Form und bietet abwechslungsreiche und teils unerwartete Vocals.
Was die Produktion betrifft, so bemühten sich JACOBS MOOR um einen druckvollen, aber aggressiven Sound, der nicht zu modern aber auch nicht zu alt tönt und somit vor allem die Gitarren in den Vordergrund rückt, aber auch die immer wieder kehrenden Sounds aus dem Computer seinen nötigen Raum lässt. Trotz der teils sehr direkten Gitarrenarbeit, kann man JACOBS MOOR auch eine progressive Note nicht absprechen, denn nicht alles zündet sofort und es gibt so manch tolle Momente, die erst zu entdecken gilt. Außerdem ist mit dem balladesken Titeltrack noch ein atmosphärisches Highlight zwischen der sonst allgegenwärtigen Heavyness zu finden und mit „Final Sound“ gibt es zum Schluss noch einen spannenden 8-Minüter. Sowieso halten alle neun Songs das hohe Niveau und lassen nie Langeweile aufkommen.
International können sich JACOBS MOOR deshalb auf jeden Fall behaupten, wobei dann natürlich einmal mehr die Frage aufkommt, warum „All That Starts In Eigenregie“ erscheint. Man freut sich so oder so auf kommende Live-Glanztaten, die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lassen.
Wertung: 6 von 7 Punkten Autor: Maxomer, 30.5.2014